Freitag, 1. März 2019

Rund um die Flugwerft in Oberschleißheim

Am Montag in der Früh bin ich bei schönstem Sonnenschein, aber leider ziemlich eisigen Temperaturen am Schloss in Oberschleißheim zu einer netten und sehr einfachen Runde gestartet. Ziel ist es nach wie vor Kondition aufzubauen. Es sollten etwas über 7 km werden. Die erste Runde zu der ich allein aufgebrochen bin.

Es sind mir auf dem Weg sehr viele Fahrzeuge von BMW begegnet. Alle Autos hatten so einiges Am Computerkram an Bord. Ich nehme an, dass auf dieser Strecke einige Testfahrten gemacht werden. Der eine oder andere Erlkönig ist mir auch begegnet. Bei einem konnte ich absolut nicht erkennen, von welchem Autohersteller das Fahrzeug war.
Ungefähr auf der Hälfte der Strecke verspürte ich plötzlich einen peitschenden Schmerz an der linken Wade. Sowas spricht meist für ein Problem mit der Achillessehne. Dafür war der Schmerz aber eigentlich zu hoch angesiedelt. Für ein paar Minuten konnte ich mit dem linken Bein gar nicht auftreten.

Na großartig, … ca. die Hälfte der Strecke … was tun sprach Zeus. Meine erste Überlegung war einen dieser BMWs anzuhalten und zu bitten, dass man mich zu meinem Auto fährt. Mein Stolz sagte aber: Sag mal spinnst du.

Nach einer Weile konnte ich wieder auftreten. Aber es war sehr schmerzhaft. Zum Glück hatte ich meine Walking-Stöcke dabei, so konnte ich viel Gewicht darauf verlegen. Nach ein paar Schritten habe ich herausgefunden, wenn ich den linken Fuß beim Gehen nach außen drehe, wird der Schmerz erträglicher. So habe ich die restlichen 3,5-4 km zu meinem Auto zurückgelegt. Zum Glück gab es viele Bänke zum rasten. Aber irgendwann hatte ich es geschafft. Die Fahrt nach Hause gestaltete sich auch nicht gerade prickelnd. Die Kupplung zu treten war extrem schmerzhaft.

Daheim habe ich mir das ganze mal angeschaut. Von außen sah alles sehr harmlos aus, bis auf Hämatom an der Wade. Spitzfußstellung --- sehr schmerzhaft. Zehenspitzengang --- unmöglich. Was tun sprach Zeus?

Also Taxi gerufen und in die Klinik gefahren. Da ich meine Brötchen dort in der orthopädischen Klinik verdiene, konnte ich die Formalitäten schon am Telefon klären und ich wurde mehr weniger schon erwarten. Erste Untersuchung: Die Achillessehne ist auf jeden Fall nicht komplett durchgerissen, aber womöglich angerissen.

Für Mittwoch konnte ich einen Termin zur Kernspintomographie ergattern. Tja, es hat sich bestätigt. Die Achillessehne ist zum Glück nur leicht angerissen. Allerdings gibt es noch einen Muskelbündelriss im M. Soleus. Das erklärte dann auch den Schmerz relativ weit oben an der Wade. Donnerstag war ich wieder zur Befundbesprechung in der Klinik.

Fazit: Ich bin zum Glück mit einem blauen Auge davongekommen. Eine Operation ist nicht nötig. Einfach nur Schonung und Entlastung für ne Weile. Und die nächsten 4-6 Wochen keine Wanderungen.

Ohne das Problem mit dem Bein, wäre die Runde ein toller Weg gewesen. Geradehin, ohne Höhenmeter oder unwegsames Gelände. Einfach nur um Kondition aufzubauen. Somit liegen die geplanten Runden für die nächsten Wochen erstmal auf Eis. Kurz vor Ostern sollte ich wieder starten können.

Erst war ich verzweifelt und habe bitterlich geweint. Mein Mann meinte aber, wenn es schon passieren soll, dann besser jetzt als in 2 Jahren, wenn wir kurz vor dem Start auf den Camino sind. Und was soll ich sagen? Er hat Recht. Es bringt gar nichts darüber zu verzweifeln. Ändern kann ich es eh nicht mehr. Also muss ich es annehmen und das Beste daraus machen.

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