Freitag, 3. Mai 2019

Kann man sich überhaupt auf den Camino Frances (oder auch jeden anderen) vorbereiten?

Die Meinung gehen da auseinander. Die einen sagen so, die anderen so. 
Ich denke, dass eine 100%ige körperliche Vorbereitung nicht möglich ist. Was man sicher machen kann, ist das Gehen/Wandern/Laufen von längeren Strecken zu üben. Aber auch das geht nur in sehr beschränkten Umfang. Vor allem, wenn man einer normalen Tätigkeit nachgeht. In dem Fall kann man nur am Wochenende wandern gehen. Und selbst da, beschränkt es sich auf einen Tag. Zumindest ist es bei mir so. Hier und da hat man ja auch noch andere Verpflichtungen. Vor allem wenn man noch einen Nebenjob hat. Aber Hey ... irgendwas ist ja immer ;)

Ich habe HIER aber ein paar Tipps entdeckt, die mir zumindest sehr hilfreich erscheinen. 

Step 1:
Fangt klein an. Und steigert euch! Nehmt euch die Wochenenden vor und beginnt mit kleinen Wanderungen in eurer Umgebung. Beginnt mit 5-7 km. Wer fitter ist, auch gern bis 10km und mehr.

Das hört sich gut an. Damit habe ich auch angefangen. Ca. 5km war auch mein Anfang. Mittlerweile bin ich bei 8,5 km. Das nächste Etappenziel sind 10 km. Bisher gehe ich noch ohne Rucksack. Den hat mein Mann bisher getragen. er ist von Haus aus fitter als ich.

Step 2:
Wenn ihr das einige Male gemacht habt und euch auch in euren Wanderschuhen wohl fühlt, erhöht eure Route auf 10-15 Kilometern. Zunächst ohne – dann mit Rucksack. Diese Trainingsphase ist extrem wichtig um:
a) eure Schuhe einzulaufen und zu entscheiden, ob ihr euch für das richtige Paar Wanderschuhe entschieden habt! Es gibt euch noch die Möglichkeit auf andere Schuhe auszuweichen.
b) das Gewicht eures Rucksacks/Backpacks einzuschätzen. Es macht einen deutlichen Unterschied ob ihre ohne Rucksack oder mit Rucksack lauft. Absolut klar.
WICHTIG: Der Rucksack sollte maximal so viel wiegen, wie 10% eures Körpergewichtes. Nicht mehr!
 

 Jaja, die Wanderschuhe. Das ist ja ein Kapitel für sich. In meinen alten bin ich im vorderen Bereich zu sehr hin und her gerutscht. Als habe ich mir ja die neuen geholt. Und damit habe ich ein Problem der besonderen Art. Der rechte Fuß fühlt sich total wohl in dem neuen Schuh. OKay, die Blase an der Hacke bekomme ich auch noch in den Griff. Ich muss einfach regelmäßig Hirschtalgcreme benutzen. Noch habe ich es nicht im Bewusstsein, jeden Abend gut zu cremen. Und bei der nächsten Wanderung werde ich noch einen andere Trick testen, den ich jetzt schon mehrfach gelesen habe. Einfach unter den normalen Socken dann Nylonsocken anzusziehen. Das soll angeblich die Blasenbildung vermeiden oder wenigstens stark reduzieren. Ich "freu" mich schon auf den Geruch meiner Füße nach der Wanderung. Bisher sind meine Füße relativ geruchsarm. Früher aber, also ich noch mehr Strumpfhosen getragen habe, sah das ein wenig anderes aus.
Aber was mir echt nicht gefällt ist mein linker Fuß. Der mag den Wanderschuh nicht. Oder mag der Fuß das Wandern nicht. Das werde ich bei der nächsten Wanderung testen und einfach andere Schuhe tragen. Dann bin ich bestimmt ein bisschen schlauer. Der zweite Zeh schmerz jedesmal im Bereich des Nagels, als wenn mir jemand mit dem Hammer darauf gehauen hätte. Der Schmerz ist auch am nächsten Tag noch vorhanden. Vorausgesetzt ich wandere nicht wieder, ist am 2. Tag nach der Wanderung der Schmerz wie weggeblasen. Wenn mein 2. Zeh länger wäre, als der große Zeh würde ich das Problem ja verstehen. Dann könnte man meinen der 2. Zeh stößt vorne an. Dem ist aber nicht so. 
Ich kann es mir nur so erklären, dass sich die Statik meines linken Fußes verändert ist, nach der Hallux rigidus-OP vor 1,5 Jahren. Beim nächsten Mal werden die den 2. Zeh mal mi dem 1. Zeh zusammentapen. Mal schauen ob es einen Unterschied macht. 

Wenn ich das Problem mit meinem linken Fuß gelöst oder zumindest den Grund erkannt habe, werde ich mich an den Rucksack anfangen zu gewöhnen und das Gewicht Stück für Stück zu erhöhen. 

Step 3:
Jetzt wird der Jakobsweg simuliert. Sucht euch ein Wochenende – besser noch 3-4 freie Tage hintereinander – und geht 18-20 Kilometer (oder mehr) täglich am Stück. Variiert die Kilometer (+/- 5 km). Probiert aus.  Findet eure persönliche Wohlfühletappe. Das Ganze natürlich mit Rucksack. Besser könnt ihr euch nicht vorbereiten.


Bis ich soweit bin dauert es noch eine Weile. Aber mein theoretischer Plan besteht darin, nächstes Jahr in dem Bereich April/Mai (wann genau entscheide ich wenn es soweit ist) einen Teil des Thüringer Jakonsweges zu gehen. Erstens weil Thüringen meine Heimat ist und der Jakobsweg direkt durch meinen Heimatort führt und zweitens kann ich dann relativ schnell (innerhalb 2-4 Stunden) von meinen Eltern abgeholt werden, falls ich auf Probleme stoßen sollte, die ein Weitergehen unmöglich machen. Sozusagen mein "unsichtbares" Sicherheitsnetz. 
 



Mittwoch, 1. Mai 2019

Vom Fuß zum Rad

In der Zwischenzeit habe ich mir ein E-Bike geleistet. Radeln kann ich theoretisch jeden Tag. Und wenn es eine halbe Stunde nach der Arbeit ist. Wandern geht leider nicht jeden Tag. Zumindest nicht, wenn man jeden Tag arbeiten geht. Und da ich bis zum Start in 2 Jahren vielleicht noch das eine oder Pfund an Belast abwerfen möchte, reicht es definitiv nicht nur am WE mal wandern zu gehen. 
Mein altes (18 Jahre) Bio-Bike hat vielleicht 500km auf dem Tacho. Mir hat radeln irgendwann keinen Spaß mehr gemacht. Die Gründe dazu sind vielfältig. Einer davon ist, dass ich mit der Fitness meines Mannes nicht mal im Ansatz mithalten kann.
Er hatte all die Jahre einen Partner mit dem er mehr oder minder regelmäßig unterwegs war. Jetzt ist dieser weiter weg gezogen, so dass man sich mal nicht mehr eben zum radeln treffen kann. Allein hat er aber keinen Spaß dabei. Also was tun sprach Zeus. Ich habe jetzt ca. 1 Jahr darauf rumgedacht. Und  nun habe ich es getan. 
Und mit dem E-Bike fällt es viel leichter mit meinem Mann mitzuhalten. Und das freut uns beide :)




23.04.2019 Mandichosee – Lechstaustufe 22 - Unterbergen Runde von Merching

Auch nach Ostern bleiben die Füße nicht still. Die Blasen ärgern mich weiter. Und nicht nur die Blasen. Der zweite Zeh auf der linken Seit zickt auch rum. Nach einer Weile tut er weh, als wenn mir jemand mit dem Hammer drauf gehauen hätte. Aber es wird nicht blau. Auch nicht in den Folgetagen. Eine Blase hat sich auch nicht gebildet. Aber er tut weh wie Hulle. 





21.04.2019 Staustufe 18 Lech – Staustufe Runde von Kaufering

Am Ostersonntag haben wir die nächste Lechstaustufe umrundet ;)
Das mit den Blasen an den Hacken muss ich noch in den Griff bekommen.
Hirschtalkcreme ist noch nicht die Lösung. Aber vielleicht creme ich nur noch nicht lange genug.




Samstag, 20. April 2019

19.04.2019 Lechstaustufe 22 - Unterbergen Runde von Schmiechen


Gestern war es endlich wieder soweit. Meine 6 Wochen Schonung sind endlich vorbei. Letzten Sonntag haben wir schon mal eine kleine Runde drehen wollen, wirklich nur was kleines. So in etwa eine Runde um den Block. Es wurden dann dich überraschend 5km. Und mein lädiertes Bein hat nicht gezuckt.

Deswegen war ich gestern mutig und optimistisch und habe mich an knapp 8km herangewagt. Und auch hier lief es, als wenn ich nie ein Problem mit dem Bein hatte.
Aber mein linker Fuß ist trotzdem eine Schwachstelle. Aber nur in Bezug auf Blasen. Letzten Sonntag eine Blase am großen und am 2 Zeh. Also habe ich gestern diese beiden Zehen getapet. Noch auf dem ersten Drittel der Strecke machte sich die Ferse bemerkbar. Schnell einen Stop eingelegt und gleich versorgt. Rechts hatte ich dann zwar auch eine Blase, aber die hat sich auf der ganzen Strecke nicht einmal bemerkbar gemacht.

Das Video sagt etwas von 9,3 km ... ich habe dummerweise zum spät das tracken gestoppt. Wir waren schon ne ein bisschen mit dem Auto wieder unterwegs, als mir einfiel, dass ich was vergessen habe. 

Heute ist Ruhetag angesagt und morgen geht es auf die nächste Runde. Bei der Apotheke habe ich die Ecke mit den Blasenpflaster etwas geplündert. Schließlich will ich immer gut versorgt sein.

Mittwoch, 13. März 2019

Spiritualität auf dem Jakobsweg



Wer pilgert, sammelt Erfahrungen. Sie geben Anstösse, über die bisherigen Lebensgewohnheiten nachzudenken. Je länger man pilgert, desto tiefer dringt man in die Tiefe des eigenen Herzens vor. Es wird klarer, was Kraft gibt und was Kraft braucht.
Ein pilgernder Mensch tritt mit allem, was ihm am Weg begegnet in einen inneren Dialog ein. Vieles regt an, über die eigene Lebenspraxis nachzudenken. In Begegnungen mit anderen Pilgern kann das Erfahren bewegt und bedacht werden. Und nicht zuletzt sind es die Gastfreundschaftserlebnisse am Weg, die dem Pilger zu spüren geben: Wohin Du auch gehst: Du bist willkommen, geborgen und begleitet.
Wer sich so eingebettet fühlt, wer so Zeit hat, sich mit grundsätzlichen Fragen auseinander zu setzen, wer so erlebt, auch im Wagnis geborgen zu sein, wird offen, sich weiter zu entwickeln. Langsam und fast unbemerkt geschieht Veränderung, Reifung. Die Bibel spricht von Transformation. Das was in uns angelegt ist, tritt nach aussen und will gelebt sein.
Pilgern ist ein spiritueller Prozess. Pilgernd treten wir auf vitale Weise mit der Grundkraft des Lebens in einen Dialog („mit den Füssen beten“). Wir öffnen uns der Kraft, die sich im Alltag hinter geheimnisvollen Wörtern wie Gott oder Heiliger Geist verbergen. Im Dialog mit allem, was uns begegnet und berührt geht es darum, das eigene Leben zu überprüfen und an Sinnperspektiven neu auszurichten
Ein Pilger formulierte es einmal so: „Die einen machen sich auf den Weg, um Gott zu finden. Sie entdecken sich selbst. Andere machen sich auf, um über sich selbst nachzudenken. Sie werden immer wieder berührt durch die geheimnisvolle Gegenwart Gottes.“


An Gott glaube ich schon sehr lange nicht mehr. Aber an Energien und Lebenslinien. Ich habe schon seit längerem das Gefühl, dass mein Leben an einer Kreuzung steht. Nur kann ich nicht sehen oder erkennen, wohin die verschiedenen Wege führen. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es mir helfen wird auf dem Weg zu meinem Ich zu finden.



Zurück in den Alltag


Morgen fange ich wieder das Arbeiten an. Die erste leichte Belastungsprobe für mein Bein. Zum Glück habe ich einen Bürojob und muss nicht so viel rumrennen. 

Die Beschwerden mit dem Bein werden täglich weniger. Obwohl gestern wieder so ein Tag war, da tat es weh, wie zu dem Zeitpunkt, als es gerade passiert ist. Heute ist es wieder besser. Aber das gehört wohl zum Heilungsprozess dazu. 

2-3 Wochen werde ich mich noch schonen, dann werde ich es wieder mit leichteren Touren versuchen, mich langsam herantasten. Dann sehe ich ob meine Pläne für meinen Osterurlaub stehen bleiben können oder angepasst oder gar gestrichen werden müssen. Wobei die letzte Option für mich nicht akzeptabel ist. Lieber passe ich meine Pläne an, als dass ich freiwillig aufgebe. 

Meine Sinnkrise habe ich denke ich überwunden und habe beschlossen der Situation im Geiste den Mittelfinger zu zeigen. Jetzt erst recht. Nochmal lasse ich mich nicht ausbremsen. Während der letzten 2 Wochen ist mir bewusst geworden, dass ich den Camino nicht nur gehen will, sondern dass ich ihn gehen muss. Irgendwas will mir das "Schicksal" sagen. Was es sein wird, wird mir wohl erst der Weg aufzeigen. 


Samstag, 9. März 2019

Sinnkrise

Ich glaube ich habe eine Sinnkrise. Die Probleme mit der Achillessehne und dem Muskel haben mich irgendwie ein wenig aus der Bahn geworfen. Die Verletzung/Erkrankung ist ja an sich nichts schlimmes und geht sicher relativ schnell wieder vorbei. Aber das hat mich so richtig geärgert. Die vergangenen Tage hätte ich eigentlich Urlaub gehabt und ich hatte Pläne. Ich platze schier vor Motivation. Solche Phasen hatte ich schon öfter in meinem Leben. Leider kam sooft etwas dazwischen, dass mich ausgebremst hat und meine Pläne hat über Bord werden lassen.

Die Angst, dass mir es dieses Mal genauso ergeht, macht mich fast schon depressiv. Warum ist das so? Will mich mein Körper testen, wie ernst es mir damit ist? Will mir das Universum sagen, dass ich nur eine naive Träumerin bin? Diese Fragen haben mich in den letzten Tagen beschäftigt. 

Das Resultat ist, dass ich kein Resultat habe. Die Gedanken drehen sich im Kreis und ich kann keine Antwort finden. Weil es keine zuverlässige Antwort darauf gibt. Obwohl ich weiß, dass es keine Antwort gibt, rotieren die Gedanken nach dem Warum weiter. 

Und das macht mich kirre. Meine Stimmung ist gerade auf dem Nullpunkt.

Samstag, 2. März 2019

Spanisch lernen für den Camino

Ich bin bekennender Fremdsprachen-Legastheniker. Während meiner Schulzeit habe ich von der 5. bis zur 10. Klasse Russisch lernen müssen. Mit bescheidenen Erfolg. Ab der 7. Klasse kam dann noch Englisch hinzu. Der Erfolg war genauso bescheiden.
Russisch habe ich nie wieder gebraucht. Demzufolge ist es komplett aus meinem Sprachschatz verschwunden. Ein paar einzelne einfache Sätze vielleicht noch, aber nichts womit man arbeiten könnte.
Englisch könnte ich bei der Arbeit eigentlich ganz gut gebrauchen. Aber sobald ich anfange meinen Satz auf Englisch zu formulieren, dann verhaken sich die Zahnräder in meinem Hirn und es fällt mir sogar schwer Deutsch zu denken.

Und jetzt komm ich Spaßkind auf die Idee Spanisch zu lernen? Jeder der mich kennt, wird jetzt wohl einen hysterischen Lachanfall bekommen. Wenn ich ehrlich bin, ich auch ein wenig.
Aber es nützt ja nichts. Wenigstens ein bisschen möchte ich verstehen und sprechen können.
Mein Mann spricht leidlich gut Englisch. Also habe ich diese Sprache dann in Form meines Mannes dabei. Aber nicht jeder Spanier kann Englisch. Also muss ich wohl in den sauren Apfel beißen.

Mein Glück werde ich mit +Babbel versuchen. 2 Jahre sind eine lange Zeit, also sollte es bis dahin zumindest für den Grundwortschatz ausreichen.

Freitag, 1. März 2019

Buff Credencial

Auf der Suche nach einen Multifunktionstuch bin ich auf dieses hier gestoßen.
So habe ich meine Stempel die ich auf dem Camino in meinem Credencial sammeln werde, schon mal auf meinem Tuch. Hab ich mir natürlich gleich bestellt. Es wird mir sicher gute Dienste leisten. 


Rund um die Flugwerft in Oberschleißheim

Am Montag in der Früh bin ich bei schönstem Sonnenschein, aber leider ziemlich eisigen Temperaturen am Schloss in Oberschleißheim zu einer netten und sehr einfachen Runde gestartet. Ziel ist es nach wie vor Kondition aufzubauen. Es sollten etwas über 7 km werden. Die erste Runde zu der ich allein aufgebrochen bin.

Es sind mir auf dem Weg sehr viele Fahrzeuge von BMW begegnet. Alle Autos hatten so einiges Am Computerkram an Bord. Ich nehme an, dass auf dieser Strecke einige Testfahrten gemacht werden. Der eine oder andere Erlkönig ist mir auch begegnet. Bei einem konnte ich absolut nicht erkennen, von welchem Autohersteller das Fahrzeug war.
Ungefähr auf der Hälfte der Strecke verspürte ich plötzlich einen peitschenden Schmerz an der linken Wade. Sowas spricht meist für ein Problem mit der Achillessehne. Dafür war der Schmerz aber eigentlich zu hoch angesiedelt. Für ein paar Minuten konnte ich mit dem linken Bein gar nicht auftreten.

Na großartig, … ca. die Hälfte der Strecke … was tun sprach Zeus. Meine erste Überlegung war einen dieser BMWs anzuhalten und zu bitten, dass man mich zu meinem Auto fährt. Mein Stolz sagte aber: Sag mal spinnst du.

Nach einer Weile konnte ich wieder auftreten. Aber es war sehr schmerzhaft. Zum Glück hatte ich meine Walking-Stöcke dabei, so konnte ich viel Gewicht darauf verlegen. Nach ein paar Schritten habe ich herausgefunden, wenn ich den linken Fuß beim Gehen nach außen drehe, wird der Schmerz erträglicher. So habe ich die restlichen 3,5-4 km zu meinem Auto zurückgelegt. Zum Glück gab es viele Bänke zum rasten. Aber irgendwann hatte ich es geschafft. Die Fahrt nach Hause gestaltete sich auch nicht gerade prickelnd. Die Kupplung zu treten war extrem schmerzhaft.

Daheim habe ich mir das ganze mal angeschaut. Von außen sah alles sehr harmlos aus, bis auf Hämatom an der Wade. Spitzfußstellung --- sehr schmerzhaft. Zehenspitzengang --- unmöglich. Was tun sprach Zeus?

Also Taxi gerufen und in die Klinik gefahren. Da ich meine Brötchen dort in der orthopädischen Klinik verdiene, konnte ich die Formalitäten schon am Telefon klären und ich wurde mehr weniger schon erwarten. Erste Untersuchung: Die Achillessehne ist auf jeden Fall nicht komplett durchgerissen, aber womöglich angerissen.

Für Mittwoch konnte ich einen Termin zur Kernspintomographie ergattern. Tja, es hat sich bestätigt. Die Achillessehne ist zum Glück nur leicht angerissen. Allerdings gibt es noch einen Muskelbündelriss im M. Soleus. Das erklärte dann auch den Schmerz relativ weit oben an der Wade. Donnerstag war ich wieder zur Befundbesprechung in der Klinik.

Fazit: Ich bin zum Glück mit einem blauen Auge davongekommen. Eine Operation ist nicht nötig. Einfach nur Schonung und Entlastung für ne Weile. Und die nächsten 4-6 Wochen keine Wanderungen.

Ohne das Problem mit dem Bein, wäre die Runde ein toller Weg gewesen. Geradehin, ohne Höhenmeter oder unwegsames Gelände. Einfach nur um Kondition aufzubauen. Somit liegen die geplanten Runden für die nächsten Wochen erstmal auf Eis. Kurz vor Ostern sollte ich wieder starten können.

Erst war ich verzweifelt und habe bitterlich geweint. Mein Mann meinte aber, wenn es schon passieren soll, dann besser jetzt als in 2 Jahren, wenn wir kurz vor dem Start auf den Camino sind. Und was soll ich sagen? Er hat Recht. Es bringt gar nichts darüber zu verzweifeln. Ändern kann ich es eh nicht mehr. Also muss ich es annehmen und das Beste daraus machen.

Sonntag, 24. Februar 2019

Wandern im Park von Nymphenburg

Letzte Woche war es überraschend sehr warm. Auch heute hat die Sonne geschienen. Nur leider nicht so kraftvoll wie letzte Woche. Das kurzärmelige Shirt war etwas grenzwertig. Aber man hat sich ja bewegt. Die Vorstellung etwas Langärmeliges unter der Jacke zu tragen hat mir auch nicht wirklich behagt.
So kamen meine neuen Wanderschuhe heute zum erstem Einsatz. Es fühlt sich komisch an. dass die Schuhe eine Nummer größer sind als normal. So hatte ich am Anfang das Gefühl in den Schuhen eines Clowns vor mich hin zu watscheln. Es wurde zwar von Kilometer zu Kilometer besser, aber es bedarf noch etwas Gewöhnung. Ansonsten ließ es sich wunderbar in den Schuhen gehen. Allerdings hat sich auch eine kleine Blase eingeschlichen. Das liegt aber höchstwahrscheinlich an der veränderten Stellung des großen Zeh nach einer Operation. Vermutlich hätte ich das Problem in einem anderen Wanderschuh genauso. In Zukunft werden ich diese Stelle an dem Zeh mit etwas Pflaster abkleben. Dann sollte das nicht mehr passieren. Im Ganzen bin ich sehr mit meinen neuen Wanderschuhen zufrieden.

Zum Schluss der Runde hatten wir 8,39 km in 1:57 h auf dem Zähler. 

Ich fühle mich nicht ganz so kaputt wie letzte Woche. Was Schmerzen angeht scheinen die untere Hälfte meiner Unterschenkel über das Sprunggelenk bis kurz vor dem Beginn der Zehen meine Schwachstelle zu sein. 





Donnerstag, 21. Februar 2019

Warum der Jakobsweg


Der Jakobsweg ist eine Reise der Seele.“
„So beschreibt die amerikanische Schauspielerin Shirley MacLaine den berühmten Pilgerweg. Und in der Tat – viele Pilger suchen genau diese spirituelle Erfahrung und mentale Herausforderung beim Wandern auf dem Jakobsweg. Dabei sind die Gründe zu pilgern so vielfältig wie die Menschen, die die Jakobswege gehen. Jeder Pilger bringt seine ganz persönliche Geschichte und Motivation mit, mit der er den Weg bestreitet.
Sicherlich gehen noch immer viele Gläubige den Jakobsweg aus religiösen Motiven. Andere sind auf Sinnsuche, Selbstfindung oder versuchen einen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Und wieder Andere möchten einfach nur vom Alltag abschalten und in der besonderen Atmosphäre auf dem Jakobsweg zur Ruhe kommen. Gerade deshalb ist eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg zeitlos und auch für so ziemlich jeden geeignet.“

Gerade der letzte Punkt ist mein Beweggrund auf diese Reise zu gehen. Der Mensch ist ein Jäger. Aber wonach jagen wir heute? Nach mehr Anerkennung, nach mehr Geld, nach mehr materiellen Dingen usw.
Und wir alle lassen uns von dieser Jagd anstecken. Der eine mehr der andere weniger. Ich möchte zumindest temporär aus diesem ewigen Kreislauf ausbrechen. Mit wenig auskommen …. mal auf sich selbst besinnen.
Auf der anderen Seite finde ich den Gedanken auf dem Jakobsweg viele Menschen aus allen möglichen Ländern der Welt kennenzulernen total spannend.
Und dann gibt es noch die besondere Herausforderung …. Einen Weg über mehrere hundert Kilometer am Stück zu gehen.

„Jede Wanderreise ist nicht nur mental aber vor allem auch körperlich eine Herausforderung. Mit Santiago de Compostela hat man auf dem Jakobsweg ein attraktives Ziel, das man zu Fuß erreichen möchte. Das kann ein echter Ansporn sein und das Sammeln der Stempel im Pilgerpass sorgt für ein Erfolgsgefühl.

Quelle: https://www.abenteuerwege.de/wegweiser/2018/12/6-gute-gruende-um-2019-auf-dem-jakobsweg-zu-wandern/

Neue Wanderschuhe

Heute sind sie gekommen .... meine neuen Wanderschuhe.  Wenn diese Schuhe sich beim Wandern ähnlich gut anfühlen, wie heute beim Probetragen, dann kann ich mich mehr als glücklich schätzen



Erste Wanderung am 17.02.2019

Es ist Februar. Mitte Februar. Laut Kalender tiefster Winter. Der Blick aus dem Fenster und auf das Thermometer verkündet einen wunderbaren Frühlingstag. Die Sonne scheint mit aller Kraft, die sie in dieser Jahreszeit aufbringen kann. Ich entscheide mich für ein kurzärmeliges Shirt und meine warme Jacke. Schon kurz nach dem Aufbruch merke ich, dass die warme Jacke keine clevere Entscheidung war. Also Reißverschluss auf. Aber auch das bringt keine Kühlung. Also kurzerhand die Jacke ausgezogen und um die Hüften gebunden. 
Also ich fasse noch einmal zusammen: Es ist Mitte Februar und ich laufe mit einem kurzärmeligen Shirt durch die Landschaft.

Zum Schluss haben wir 7,15km in 1:40 h auf dem Zähler. Es war eine schöne Strecke. Perfekt wäre sie gewesen, wenn nicht weite Teile der Strecke noch mit gefrorenen Schnee bedeckt gewesen wäre. Dadurch war man ständig am rudern um ja nicht auszurutschen. Ich merke sehr schnell, dass das einen fetten Muskelkater geben wird. 

Allerdings macht mir diese Strecke ganz eindeutig klar, dass meine bisherigen Wanderschuhe ausgedient haben. Neue müssen her. Sowohl für meinen Mann als ich auch für mich. Okay, dass sollte eine machbare Angelegenheit sein.



Mittwoch, 20. Februar 2019

Am Anfang war der Weg


Ganz so stimmt das natürlich nicht. Eigentlich ist der Weg das Ziel.
Seit vielen Jahren verfolgt mich der Gedanke irgendwann den Jakobsweg zu gehen. Aber immer wieder sage ich mir: Hey ... Du spinnst ja jetzt total. Schau mal auf die Waage .... Dieses Gewicht willst du 800km am Stück durch die Gegend tragen?
Und so habe ich diese Idee immer wieder ganz weit hinten in meine Gedankenwelt gepackt. Aber denkste Puppe. Immer und immer wieder haben diese Gedanken sich einen Weg an die Oberfläche gebahnt.

Jetzt habe ich mich entschlossen, das Thema konkret anzugehen. Ich habe meinem Mann meinen Plan unterbreitet und ihm die Option gelassen, ob er mitkommen möchte oder nicht. Ich werden den Weg auf jeden Fall gehen ... mit und ohne ihn. 

Da mein Plan allerdings vorsieht, dieses Abenteuer erst im Jahr 2021 zu starten, muss er sich auch nicht sofort entscheiden. Aber Anfang 2020 hätte ich gerne eine zuverlässige Entscheidung von ihm haben. Es ist auch eine Frage der Finanzen. 

Überraschenderweise kam seine Antwort in weniger als 1 Woche. Ja er kommt mit. Er hätte diese Idee auch schon öfter gehabt, aber immer wieder verdrängt, weil er sich vor der Planung und Organisation gescheut hat. Und da ich das Organisationstalent in unserer Ehe bin, braucht er sich darüber keine Sorgen machen.

Schnell war dann auch der Zeitraum festgelegt. Am 30.04.2021 werden wir daheim starten und spätestens am 13.06.2021 wieder zurück sein. Knapp 6 Wochen auf dem Camino Frances
Allerdings werden wir, so ist der aktuelle Stand der Dinge, nicht in Saint Jean Pide de Port unseren Weg beginnen, sondern erst in Pamplona. Würde ich allein gehen, dann wäre mein Star in Saint Jean. Mein Mann hat aber einen Heidenrespekt vor den Pyrenäen und möchte gerne diesen anspruchsvollen Teil des Camino Frances weglassen. 

Ich kann seinen Beweggrund verstehen und nehme es so hin und somit beginnen wir in Pamplona. Das bringt uns dementsprechend auch 2-3 Tage Luft, um auch mal bewusst kürzere Etappen zu machen oder auch mal einen Tag auszusetzen. 

Warum schreibe ich das alles hier?

Der Weg ist das Ziel. Ich bin stark übergewichtig und auch keine Sportskanone. Ich bin zwar auch keine absolute Couch-Kartoffel (hihi ... deutsch liest es viel komischer), aber von Sportlichkeit bin ich meilenweit entfernt. 
2 Jahre sind denke ich genug Zeit, um eine gewissen Ausdauer zu trainieren. Mir geht es hier noch gar nicht darum Gewicht zu reduzieren, das ist im Idealfall eine netter Nebeneffekt. 

Ich möchte für mich dokumentieren, was ich in den 2 Jahren unternehmen werde bzw. irgendwann dann rückblickend unternommen habe um mein Ziel am Ende der Welt in Finisterre zu erreichen.

Berichten möchte ich über unsere ersten konkreten Wanderunternehmungen. Am Anfang werden es Runden sei, die eher weniger Höhenmeter drin haben, dann kommen längere Runden und dann sollen sich die Höhenmeter steigern.